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Lernvideos interdisziplinär neu denken

    Am Departement Design Film Kunst der HSLU entsteht mit dem Hub Viscosi ein Kompetenzzentrum für professionell produzierte Lernvideos, das jetzt erste Ergebnisse vorzeigen kann.

    Die Produktion von Lernvideos im Hochschulkontext ist bislang vom Austausch zwischen Dozierenden und Zentren für Hochschuldidaktik geprägt. Dabei standen konsequenterweise didaktische Fragen im Zentrum, während ästhetische und technische Aspekte oft weniger aktiv behandelt, sondern primär im Hinblick auf die Vermeidung von Fehlern betrachtet wurden. Der Hub Viscosi am Departement Design Film Kunst sieht sich hier als Partner von Dozierenden und Didaktik, der neue Impulse zur gezielten Nutzung von filmischen Mitteln bei der Produktion von Lernvideos geben will. Dazu kann er auf Kompetenzen aus den Studienrichtungen Video und Animation zurückgreifen, die mit ihren Filmen regelmässig Preise auf internationalen Festivals gewinnen.

    Weil aber auch beim Hub Viscosi die Lehrinhalte und ihre Vermittlung im Zentrum stehen sollen, wurde in einem ersten Schritt durch Frederike Hanke vom Zentrum für Lernen, Lehren und Forschen (ZLLF) als engem Projektpartner ein Paper zum aktuellen didaktischen Forschungsstand zu Lernvideos erstellt, das man in kompakter Form auch als Artikel-Reihe im Blog des ZLLF findet. Diese Bestandsaufnahme erwies sich für die beteiligten Nicht-Didaktiker:innen als äusserst hilfreich, weil es auch wesentliche Fragen sammelte, allen voran die Frage: Warum überhaupt ein Video? Welchen Mehrwert kann das Medium im konkreten Fall gegenüber anderen Formaten bringen? Und welche spezifischen Anforderungen ergeben sich aus didaktischer Sicht für Gestaltung und Kontextualisierung eines Lernvideos?

    Die erste von insgesamt vier Videoproduktionen wurde zusammen mit Wolfgang Rossbauer, Dozent am Departement Technik & Architektur, umgesetzt. Passend zur Ausrichtung des Hubs geht es auch im Video «Autorschaft im Team: Neubau SRF Campus Zürich» um Interdisziplinarität und die reflektierte Arbeit mit ihren Vorteilen.

    Am Beispiel des neuen Fernsehstudios des SRF diskutieren Architekt, Bauingenieur und Haustechniker, wie sie nicht nur durch Respekt für die jeweils anderen Disziplinen, sondern auch durch die stetige Bereitschaft sich in deren Herausforderungen hineinzudenken, die Qualität des preisgekrönten Gebäudes steigern konnten. Das Medium Video hat hier den Vorteil, diesen Prozess durch die beteiligten Protagonisten selbst erklärt zu bekommen. Zentrales Erzählwerkzeug ist das gemeinschaftliche Zeichnen in verschiedene Baupläne, wie es auch im Planungsprozess selbst hätte stattfinden können, aber fokussiert auf wesentliche Aspekte der Lernziele. Die im Studio gedrehten Gespräche wurden ergänzt mit Aufnahmen von der Baustelle und vom fertigen Gebäude, um den Prozess anschaulicher zu machen.

    Bei der Produktion wurde mit Alumni des BA Video gearbeitet, der Standort Emmenbrücke war zudem von Vorteil, weil wir für die Aufzeichnung des Gesprächs das Videostudio der in der Nachbarschaft von Design Film Kunst ansässigen Firma auviso nutzen konnten. Weitere Videos sind geplant: mit dem Departement Musik, dem Materialarchiv von Technik & Architektur sowie den Werkstätten von Design Film Kunst.

    Haben Sie Fragen? Wir helfen gerne weiter!  

    Kontakt  

    Hochschule Luzern
    Birk Weiberg
    Tel.: 041 248 61 57
    E-Mail: email hidden; JavaScript is required

     

    14 Juni 2022, Birk Weiberg (HSLU)

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